Ausbau der H18 Delémont – Basel: Falsche Lösung

Bund lädt Region noch mehr Autoverkehr auf

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Delémont

Vor zwei Wochen beschloss der Bundesrat, den Abschnitt Delémont – Basel der N18 in seine Botschaft über die weitere Entwicklung des Nationalstrassennetzes aufzunehmen. An diesem Vorgehen, das neben anderen Projekten wie dem Bau eines neuen Autobahntunnels unter dem Rhein bei Basel und Birsfelden oder dem Ausbau des Abschnitts Hagnau – Augst auf acht Spuren, äussern die Vorstände der VCS-Sektionen Jura, beider Basel und Solothurn ihre scharfe Kritik, da es einer Logik des unbegrenzten Wachstums des Autoverkehrs folgt, die die Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels und zum Schutz der Biodiversität und der Gesundheit aller Lebewesen schadet.

Da alle bisherigen Studien zu anderen Strassenstrecken in der Schweiz und im Ausland unbestreitbar aufgezeigt haben, dass eine Erhöhung der Kapazität der Strasseninfrastruktur automatisch zu einem Anstieg des Auto- und Lkw-Verkehrs führt, läuft dieser Schritt den Absichten der Nordwestschweizer Kantone zuwider. Diese haben nämlich eine gemeinsame Klimacharta unterzeichnet, die sie zur Einhaltung des 1,5 °C-Ziels verpflichtet, der Kanton Basel-Stadt muss bis 2037 das Ziel der Netto-Null-Emissionen erreicht haben und der Kanton Jura hat angekündigt, den Anteil der motorisierten individuellen Mobilität bis 2030 auf weniger als 65 % reduzieren zu wollen (Massnahme des kantonalen Klimaplans).

Wir stellen uns auch die Frage, ob dieser Ausbau überhaupt notwendig ist. In den letzten Jahrzehnten hat der Autoverkehr in der Umgebung von Laufen nicht zugenommen. Zudem steht die Einführung des Halbstundentakts im Fernverkehr zwischen Biel und Basel kurz bevor. Der Modal Split wird sich also weiterhin auf den öffentlichen Verkehr verlagern. Es ist daher notwendig, das derzeitige Mobilitätsparadigma zu ändern und die Umsetzung umweltfreundlicher Lösungen für den Personen- und Güterverkehr durch öffentliche und private Institutionen zu fördern. In diesem Zusammenhang ist der politische Wille zu erwähnen, die Bahnhöfe Soyhières und Liesberg in einem noch unbestimmten Zeithorizont wieder in Betrieb zu nehmen. Die Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene verdient in diesem Sinne ebenfalls eine starke Unterstützung. Zudem könnte das eingesparte Geld für den Ausbau von Velorouten, die Entwicklung des öffentlichen Verkehrsangebots und den Unterhalt bestehender Strassen verwendet werden.

ATE Jura, VCS Solothurn und VCS beider Basel

Valère Lovis, Vorstandsmitglied VCS Jura: 079 652 18 56, info@ate-ju.ch

 

Florian Schreier, Geschäftsführer VCS beider Basel: 061 311 11 77, 076 581 10 83, florian.schreier@vcs-blbs.ch

 

Anita Wüthrich, Geschäftsführerin VCS Solothurn: 079 884 62 06, info@vcs-so.ch

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