Für Velofahrer:innen sind Kreisel unangenehm und oft gefährlich. Besonders problematisch sind überbreite Fahrbahnen und nicht gestaltete Inseln. Schon mit einfachen Massnahmen wie zusätzlichen Markierungen und erhöhten Innenringen kann die Sicherheit verbessert werden. Doch der Kanton Baselland zögert und trifft auch bei den gefährlichsten drei Kreiseln keine Massnahmen.
In der Antwort auf das Postulat «Velo-Offensive BL: Sicherheit für Velofahrerinnen und Velofahrer im Kreisverkehr verbessern» von Jan Kirchmayr zeigt der Baselbieter Regierungsrat auf, wie es um die Sicherheit in Kreiseln im Baselbiet steht. Viele Kreisel in der Region sind für Velofahrer:innen unsicher gestaltet: Fahrbahnen breiter als 5 m animieren Autofahrer:innen zum Überholen. Wo die Inseln der Kreisel nicht gestaltet sind, fahren Autos wegen der guten Sicht geradeaus zu schnell in den Kreisel ein und verursachen so Einbiegeunfälle mit Velofahrer:innen. Gefährlich sind auch zweispurige Einfahrten.
Die drei gefährlichsten Kreisel im Baselbiet weisen diese Merkmale auf: Der Roseneck-Kreisel in Gelterkinden, der Kreisel an Haupt-, Pratteler- und St. Jakob-Strasse in Muttenz sowie der Kreisel bei der Brugg- und Pfeffingerstrasse in Reinach. Hier muss dringend nachgebessert werden.
Verbesserungen müssen nicht teuer sein, Pinsel und Farbe reichen oft. In Basel hat die Auswertung gezeigt, dass die Umgestaltung des Kreisels Bundesplatz einzig mit einer neuen Randlinie in der Mitte die Geschwindigkeiten im Kreisel senkte und Überholvorgänge weitgehend verhinderte. Bei einem Kreisel in Tiefenau, Bern wurde die Markierung noch mit Schwellen ergänzt.
Unter anderem dank Engagement von Pro Velo beider Basel und dem VCS beider Basel gibt es im Baselbiet schon mehrere Kreisel mit erhöhten Innenringen. Zusammen mit einer zusätzlichen Markierung haben sie ebenfalls einen positiven Effekt auf die Sicherheit.
Wir rufen den Kanton Basel-Landschaft dazu auf, sich auf Bundesebene für ein generelles Überholverbot in Kreiseln einzusetzen. Dies erhöht die Sicherheit aller.
Mangelnde Sicherheit ist ein wichtiger Grund, warum viele Menschen nicht Velofahren, noch vor Wetter und Weglänge. Darum ist es essenziell, dass Velofahrende sich sicher bewegen können, speziell auf kantonalen Velorouten.
— VCS beider Basel und Pro Velo beider Basel
