Mit den Massnahmen gegen das Coronavirus hat sich das Mobilitätsverhalten vieler in der Schweiz stark verändert. Eine Vorher-/Nachher-Studie der Uni Basel und der ETH Zürich zeigt die starken Auswirkungen: Eine starke Abnahme beim Auto- (-50 %) und öffentlichen Verkehr (mind. -80 %), keine Veränderung beim Fussverkehr und eine enorme Zunahme beim Veloverkehr (+150 %).
Dass eine kluge Reaktion darauf in der Schweiz möglich ist, zeigt die Westschweiz: In Genf wurden an mehreren Hauptachsen neue Velospuren aufgezeichnet. In Lausanne wird die Rue Centrale zeitweise zur Fussgängerzone, damit die Menschen genügend Abstand voneinander halten können.
Mit zusätzlicher Veloinfrastruktur müssen Lücken geschlossen und vor allem auch die Verbindung zwischen Agglomeration und Stadt verbessert werden. Damit wird die Attraktivität des Velofahrens erhöht und die Sicherheit auch für Ungeübte deutlich verbessert. Gerade jetzt dürften sich einige aufs Velo wagen, die normalerweise mit dem öV zur Arbeit fahren. Diesen müssen wir die nötige Sicherheit geben! Ansonsten droht die Region im Autoverkehr zu ersticken.
Auf keinen Fall darf die Luftverschmutzung über die Grenzwerte ansteigen, denn eine kürzliche Studie konnte eine Beziehung zwischen Luftschadstoffen und erhöhter Sterblichkeit an COVID-19 feststellen.
Das International Transport Forum der OECD regt Städte an, zusätzliche Infrastruktur zu schaffen, damit im Velo- und Fussverkehr die zur Coronaprävention nötigen Distanzen eingehalten werden können. Wir fordern darum die beiden Basel und die Gemeinden dazu auf, rasch Platz für umweltfreundliche Mobilität zu schaffen. Besonders nötig ist dies in der Agglomeration Basel.
Der öffentliche Verkehr soll aktuell vor allem von denen genutzt werden können, die darauf angewiesen sind. Darum ist es sinnvoll, wenn möglichst viele Personen aufs Velo umsteigen. Damit dies gelingt, muss das Velofahren sicher und der nötige Platz dafür umgehend geschaffen werden.
— VCS beider Basel